Gewandstudie für eine sitzende Frau und drei Köpfe von Kleinwüchsigen

Edward von Steinle ging nach seiner Ausbildung an der Wiener Akademie 1828 nach Rom und schloss sich dem Kreis der Nazarener um Friedrich Overbeck (1789-1869), Philipp Veit (1793-1877) und Peter von Cornelius (1783-1867) an, bei dem er bereits zuvor in München die Freskotechnik erlernt hatte. Neben religiösen Gemälden, Genrebildern und Porträts schuf er zahlreiche Zeichnungen, in denen er Werke der Dichtung, Märchen u.a. illustrierte, besonders zu Clemens von Brentano (1778-1842) pflegte er ein freundschaftliches Verhältnis. Die vorliegende Bleistiftzeichnung, die mit ihrer subtilen Weißhöhung auf dem braunen Papier und dem kreisrunden Format ein hohes Maß an Eigenständigkeit zeigt, ist dennoch eine Vorstudie zu dem Aquarell »Schneewittchen und die sieben Zwerge« von 1874 (Berlin, Nationalgalerie; Alphons von Steinle: Edward Steinle, Kempten und München 1910, Nr. 385).