Figur mit Streifen

Nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg hatte Willi Baumeister 1920 sein Studium an der Stuttgarter Akademie beendet, ein Jahr zuvor, 1919, hatte er mit seinem Kommilitonen Oskar Schlemmer u.a. die Künstlergruppe Üecht gegründet. In dieser Werkphase reduzierte er seine zuvor gegenständliche Malerei auf geometrische Formen und es entstanden Werke zum Thema Mensch und Maschine. Baumeisters frühe Lithographien ab 1919 zeichnen sich vor allem durch ihre knappe Strichführung aus. Das Verfahren ist meist gleich, einfache Linien wechseln sich mit schwarzen und schraffierten Feldern in verschiedenen Ebenen ab, wie auch an diesem Probedruck von 1920 zu sehen ist. Baumeisters erste Lithographien, ausschließlich in Schwarz-Weiß, wurden meist nur in kleinen Auflagen in unbekannter Höhe gedruckt. Eine, der Druckgraphik entsprechende Gemäldekomposition »Figur mit Streifen II« in zwei Fassungen stammt bereits aus dem Jahr 1920 (Peter Beye und Felicitas Baumeister: Willi Baumeister. Werkkatalog der Gemälde, Ostfildern-Ruit 2002, Nr. 199-200).