Draw Circle

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Worum es geht

Beschreibung

Mail Art-Karte. - Nach ihrem langen Japan-Aufenthalt kehrte Yoko Ono im Herbst 1964 wieder nach New York zurück und machte mit sog. Postkarten-Events auf sich aufmerksam. Eines davon war eine Do-it-yourself -Mail Art-Aktion, bei der es galt, einen Kreis zu zeichnen und an die Künstlerin mit der verwegenen Adresse „Empire State Building“ zurückzusenden. Yoko Ono lebte damals mit Ehemann Cox und Tochter Kyoko in prekären finanziellen Verhältnissen; sie waren als Mietnomaden unterwegs, außerstande, ihr jeweiliges Wohnquartier zu bezahlen. Wer sich auf „Draw Circle“ einließ, kam einer Aufforderung nach, die weniger absurd war als es zunächst scheinen mochte: es war eine Übung in Selbsterfahrung, gedanklich adressiert an die eigene Person; postalisch verschickt, ging die Karte ins Leere. Die »Draw Circle«-Idee hat bei Yoko Ono weitere Kreise gezogen. Im Januar 1965 konzipierte sie ein (unrealistisches) Kollektivprojekt, bei dem ausgewählte Künstler, darunter internationale Größen wie Marcel Duchamp, Max Ernst, Robert Rauschenberg, ein »Draw Circle Painting« gemeinschaftlich herstellen sollten. Ono spinnt die Idee noch weiter aus zu einem Jedermanns-Do-it-yourself-Event, wonach z. B. »a Bronxville housewife« ihre Gäste auffordern könnte »do add a circle to my painting before you have a drink« (Brief an Ivan Karp, 4. Januar 1965, abgedruckt in »Grapefruit« 1970, AS 2012/1129). Mit dieser Art von vergesellschafteten »Instruction Paintings« (vgl. AS 2013/1007) würden die Künstler, so Onos radikaler Ansatz, letztlich entbehrlich. [WE]

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