Bildnis eines Knaben

Mit wachen Augen blickt der jugendliche Porträtierte den Betrachter an. Auch seine Mundpartie, die zwischen Anspannung und Lächeln changiert, vermittelt den Eindruck der Energie und Geistesgegenwart. Betont wird die Lebendigkeit des Gesichts durch die helle Beleuchtung vor dunklem Hintergrund und den starken Kontrast zur unteren Partie des Brustbildes, die, von einem weißen Kragen abgesehen, von den Brauntönen des Umhangs dominiert wird. Wegen des intensiven Einsatzes von Licht und Schatten wurde das Bildnis im 19. Jahrhundert einem spanischen Meister aus dem Umkreis des berühmten Diego Velázquez zugeschrieben. Denkbar ist allerdings auch eine Entstehung in den südlichen Niederlanden, wofür auch die Verwendung von Eichenholz als Bildträger sprechen könnte. Oben rechts ist eine Zahl zu lesen, die als Datierung des Gemäldes in das Jahr 1640 oder in die 1640er Jahre interpretiert wurde.