Worum es geht

Beschreibung

Dieses Aquarell stellt eine typische Szene des bäuerlichen Lebens auf dem Land in den Niederlanden zur Zeit des jungen van Goghs dar. Eine Bäuerin in traditioneller Kleidung, einer Haube und Holzschuhen steht in der Mitte am Herd. Sie schaut nach rechts in den Herd hinein, greift mit der linken Hand eine Kette, die von oben herabhängt, und hält in der rechten Hand einen Kessel, den sie gerade an den Haken hängen will. Die hellere Farbgebung mit verdünntem Farbauftrag in der linken Hälfte und besonders die weiße Haube der Frau bilden einen Kontrast zur dunklen Farbgebung des Kamins auf der rechten Seite, der den Lichteinfall von der linken Seite verdeutlicht. Auf dem Büttenpapier wurde mit verdünnter Kohle gemalt, stellenweise kann man eine dünne und eine dicke flächige Spur feststellen. Auf dieser Schicht wurde mit deckenden Wasserfarben und Tempera die Konturen aufgetragen. Der charakteristische, bewegliche Pinselstrich lässt schon van Goghs spätere Werke in Frankreich erahnen. Bevor Vincent van Gogh nach Frankreich umsiedelte, lebte er zwischen 1883 und 1885 in dem Dorf Nuenen in der niederländischen Provinz Nordbrabant. Dort fertigte er viele Zeichnungen des bäuerlichen Lebens. Die Werke des französischen Malers Jules Breton von Künstlern der Schule von Barbizon hatten großen Einfluss auf ihn und führten zu seinem Entschluss, Künstler zu werden. In der Zeit von Nuenen zeichnete er viele Bauernporträts, jedoch erscheint die Frau auf diesem Werk als schlichte, anonyme Figur. Zugleich interessierte er sich für die Darstellung von Innenräumen. In einem Brief an seinen Bruder Theo van Gogh Mitte August 1885 schrieb er, er mache jetzt »auch noch Interieur-Studien«. Links unten signierte van Gogh mit seinem Vornamen »Vincent« das Werk.

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