Worum es geht
1933 publizierten 16 Surrealisten in Brüssel Texte und Illustrationen in einem, Violette Nozière gewidmeten Bändchen. In ihren Beiträgen unternahmen sie den Versuch, den Giftmord des von ihrem Vater jahrelang missbrauchten Mädchens an diesem zu verteidigen. Der Umschlag geht auf eine Fotografie von Man Ray zurück (Inv.Nr. F 1995/470). Bei der Einfuhr von Belgien nach Frankreich wurde das Büchlein von der Polizei beschlagnahmt. Die Anthologie enthält Texte von André Breton, René Char, Paul Eluard, Maurice Henry, E. L. T. Mesens, César Moro, Benjamin Péret und Gui Rosey sowie Reproduktionen nach Zeichnungen von Hans Arp, Victor Brauner, Salvador Dali, Max Ernst, Alberto Giacometti, Marcel Jean, René Magritte und Yves Tanguy. Zwei der beteiligten Dichter, Benjamin Péret und E. L. T. Mesens, gehören zu den Vorbesitzern von Max Ernsts Gemälde »Hommage à une enfant nommée Violette«, ebenfalls 1933 entstanden (Staatsgalerie Stuttgart, Inv.Nr. 3309). Violette Nozière wurde am 12. Oktober 1934 zum Tode verurteilt, jedoch an Weihnachten desselben Jahres zu lebenslangen Zuchthaus begnadigt. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde sie entlassen, am 24. März 1963 erhielt sie ihre bürgerlichen Ehrenrechte zurück.
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