Allegorische Szene (Die Zeit bringt die Wahrheit an den Tag)

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Worum es geht

Beschreibung

Der vermutlich eigenhändige Schriftzug Giuseppe Diamantinis unter der durch Rahmenlinien bildmäßig umrandeten Darstellung »Il Genio mituolo Sogetto all'oro« konnte bisher noch nicht aufgeschlüsselt werden. Das Blatt beinhaltet wohl das Thema »Die Zeit bringt die Wahrheit an den Tag«: Zentrum der Darstellung ist die kniende Frau in der Mitte unten, offenbar angeklagt oder verleumdet und von dem sitzenden Mann links zu Boden gestoßen. Sie sucht Hilfe von der erhöht sitzenden Frau rechts mit einer Kugel, die als eine Art Richterin (oder als Fortuna) fungiert. Dieser werden zwar von einem Mann mit Eselsohren falsche Anschuldigungen zugeflüstert, doch widersteht sie und tritt gleichzeitig mit den Füßen auf den Neid, verkörpert durch eine alte Frau mit welken Brüsten. Hoffnung verheißt auch der Mann in der Bildmitte, der die Bittstellerin an der Schulter berührt und gleichzeitig mit dem Arm nach oben auf Chronos, den Gott der Zeit, verweist, der die Wahrheit an den Tag bringt. Ob es sich um eine allgemein gültige Allegorie handelt oder ob dahinter eine zeitgenössische literarische Quelle zu vermuten ist, muss offenbleiben. Diamantini, der schon früh laut Aussage seines Zeitgenossen Fra Ridolfo Maria Romani (1655-1740) »grand' inclinazione per la poesia e per il disegno« zeigte und von Andrea Rossini 1687 als »famoso poeta e pittore« bezeichnet wurde, hatte enge Beziehung zu zeitgenössischen Literaten. Sie lässt vermuten, dass er wohl Anregungen eigenen und fremden Dichtungen entnommen hat. So interessant und individuell einige seiner Bildthemen dadurch werden, so schwer ist es jedoch auch, sie zu entziffern.

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