4 (Blatt 5 in: Nummern (0-9))

Jasper Johns fertigte mehr Werke mit Zahlen als mit irgendeinem anderen Motiv. Sie finden sich sowohl in den frühen Gemälden aus den 1950er Jahren wieder, als auch in seinem Spätwerk der 2000er. Er wählte bei der Umsetzung immer wieder andere Techniken, Materialen und Farben. Die Modifikationen verweisen auf ein charakteristisches Merkmal im Schaffen des Künstlers: Variationen mit einem Hang zu Wiederholungen. Die Abwandlungen boten die Möglichkeit, Vertrautes neu zu entdecken und bereiten darüber hinaus auch dem Betrachter variationsreiche Seherlebnisse. Zahlen können gleichzeitig objektiv und subjektiv interpretiert werden, mathematisch formelhaft und mystisch - in der Bildwelt von Johns werden sie aus einem spezifischen Kontext herausgelöst und besitzen keine festgelegte Bedeutung. Sie können gleichzeitig als gewöhnliche Zeichen, die das alltägliche Leben durchziehen, interpretiert werden wie auch als Objekte, deren symbolträchtige Bedeutung im Gedächtnis eingeschlossen ist.