Worum es geht
Man kann das Fotografieren als einen Versuch verstehen, das Licht unter Kontrolle zu bringen. Dass dieser Versuch letztlich scheitern muss, demonstriert das rund drei Meter breite Tableau von Nikolaus Koliusis. Es zeigt in starker Vergrößerung drei Bildfelder eines Kodak-Farbfilmstreifens, der einmal 1/60 Sekunde, einmal eine Sekunde und einmal 60 Sekunden durch eine neutrale Lichtquelle belichtet wurde. Während die kurze Belichtungszeit in der ersten Aufnahme zu einer dunklen Blautönung des Bildfeldes führt, erzeugt die vergleichsweise lange Belichtung in der Mitte ein scharf begrenztes weißes Bildfeld. Die deutliche Überbelichtung der dritten Aufnahme zeitigt hingegen einen ganz anderen eigenartigen Effekt. Hier bricht das überschüssige Licht aus dem Bildkader aus und bewirkt seitlich eine bläuliche Verfärbung der schwarzen Rahmung – eine eindrückliche Lektion über die Grenzen der fotografischen Technik und die unbändige Macht des Lichts.
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