Aufnahmen wie »Potsdam, Holländerviertel« und »In Aue« gehören zu der Werkgruppe »Zusammenleben«, die von 1972 und 1988 entstand. Dafür wählte die in der DDR lebende Fotografin Ute Mahler Personen aus ihrem Umfeld aus, um deren alltägliche Lebenssituation abzubilden. Ziel war es, das harmonische Miteinander der in sich geschlossenen Gesellschaft innerhalb eines geteilten Landes aufzuzeigen. Die Fotografin versuchte, ihre Motive direkt und nüchtern zu erfassen und hatte dabei dennoch einen besonderen Blick auf die sie umgebende Welt: »Ich wollte die Wirklichkeit dokumentieren, wie ich sie gesehen habe und keine von Ideologie geprägte Realität zeigen«.
In Hinblick auf die Identität und Stärke der fotografischen Sammlung der Staatsgalerie, die sich auf die »Fotografie im dokumentarischen Stil« fokussiert, erweisen sich die Werke von Ute Mahler als eine bedeutungsvolle Ergänzung und gezielte Verstärkung der Sammlung des Museums.
Ute Mahler (geb. 1949 in Berka, Thüringen) zählt zu den stilprägenden Fotografinnen der DDR, die ihre humanistische Sicht auf die Welt in unterschiedlichen Projekten (teilweise in Kooperation mit ihrem Mann, Werner Mahler) zeigte, was unter anderem ihre Serie über Aussiedler und ihre Porträts von Arbeiterinnen der DDR von 1984 beweisen. Sie schaffte damit ein faszinierendes Porträt der deutschen Gesellschaft jenseits der Mauer zwischen den 1970er und 1980er Jahren. Seit 1975 arbeitete sie als freie Fotografin u.a. für Zeitschriften wie »Sibylle« und »Sonntag«, nach dem Mauerfall auch für den »Stern«.