Mit ihrer Serie »1971« unternimmt Ricarda Roggan die Neuinszenierung einer Arbeit ihres Lehrers Timm Rautert, der 1971 das New Yorker Atelier des Conceptund Land-Art-Künstlers Walter de Maria fotografiert hatte. Im Sommer 2021 konnte sie für ihr Projekt die leeren Räume der Leipziger Bauwollspinnerei nutzen, bevor diese einer grundlegenden Sanierung unterzogen wurden. Auf diese Weise thematisiert Roggan die problematische Teilhabe von Künstlerinnen und Künstlern an Prozessen der Gentrifizierung. Denn durch ihre kreative Aneignung von Orten industrieller Arbeit tragen sie – ob in New York oder Leipzig – zu deren Aufwertung für die Immobilienwirtschaft und zur Verdrängung ärmerer Bevölkerungsschichten bei.
Im Sommer 2023 wird die Klasse von Ricarda Roggan, die als Professorin für Fotografie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart lehrt, die Räume von THE GÄLLERY bespielen.