David Rabinowitch, »Metrical (Romanesque) Constructions in 5 Masses and 2 Scales«

Der kanadische Künstler David Rabinowitch lebt und arbeitet in New York. Die Staatsgalerie hat nach der documenta 1977 seinen dort ausgestellten Beitrag, die Boden-Stahl-Skulptur »Metrical (Romanesque) Constructions in 5 Masses and Scales« erworben. Diese aufgrund ihres Gewichts und der Mehrteiligkeit schwer zu präsentierende Arbeit war lange nicht mehr in unserem Museum ausgestellt. Im Zuge der Neupräsentation unserer Skulpturenterrasse mussten wir leider feststellen, dass eines der fünf Stücke zunächst rekonstruiert werden muss, ehe die Arbeit wieder gezeigt werden kann. Als ersten Schritt nahmen wir Kontakt zu dem in New York lebenden Künstler auf. Zu unserer großen Freude war er sofort bereit, in die Staatsgalerie zu kommen und unterstützend tätig zu werden. Bei dieser Gelegenheit überließ er uns ein Konvolut von 14 Werk vorbereitenden Skizzen aus den Jahren 1972-76 als Schenkung.

 

 

Ansprechpartnerin

Dipl.-Rest. Anne Künzig

Restauratorin
T +49 711 470 40-136
anne.kuenzig@remove-this.staatsgalerie.bwl.de

David Rabinowitch bei der Erstellung der Schablone
Neu erstellte Skizze anhand der originalen Vorzeichnungen von Rabinowitch

Die Rekonstruktion

Vorbereitend zu den Rekonstruktionsarbeiten fertigte der Künstler selbst, mit Hilfe der Originalzeichnungen, eine neue Skizze und passte die Maße den übrigen Teilen an. Im weiteren Verlauf diente diese als Vorlage für eine Schablone. Nach Aufbau des Kunstwerkes und der stark korrodierten Teile und der damit verbundenen finalen Abnahme der Schablone durch den Künstler, wurden unterschiedliche metallverarbeitende Fachunternehmen hinzugezogen. Zusätzlich wurde das Projekt von Dipl. Rest. Patrick Decker begleitet, der auf die Restaurierung von zeitgenössischen Kunstwerken aus Metall spezialisiert ist.

Nach dem Beproben der unterschiedlichen Maßnahmen wurde ein neues Stahlblech gekauft, im Brennschnitt zum Sechseck geschnitten und zum ersten Mal im Säurebad behandelt. Nach dem ersten Beizen wurde dieses im Außenbereich abgelegt und der Witterung ausgesetzt, um ein möglichst einheitliches Erscheinungsbild im Vergleich zu den originalen Teilen zu erreichen. Mittels einer Salzlösung wurde die nachträgliche Korrosion weiter provoziert.

Im Anschluss an die künstliche Korrosion wurde der zweite Schritt, das Pickling und Oiling, eingeleitet. Als abschließende Maßnahme verstand sich die finale Abnahme des Künstlers und die Neupräsentation des Werkes in der ständigen Sammlung der Staatsgalerie.

 

 

Das Projekt wurde gefördert von der Eva Mayr-Stihl Stiftung.

Metallstück im Brennschnitt.
Bohrung der Platte an den vorab gemessenen Stellen. © VG Bild-Kunst, Bonn 2017
Die fertig bearbeitete Platte wird für das Säurebad in einer Aufhängevorrichtung fixiert. © VG Bild-Kunst, Bonn 2017
Aktuelle Aufnahme des rekonstruierten Elementes, das nach der Vorbearbeitung mittels Säurebad zur Rostung der Witterung ausgesetzt ist. © VG-Bildkunst, Bonn 2017
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