Ankündigung
Die Kunstwelt scheint sich der Wirtschaft angepasst zu haben: Wachstum ist die einzige Erfolgsformel. Museen leisten sich immer größere Bauten, ihre Zahl nimmt jährlich zu, die Sammlungen werden erweitert und die Kunstwerke selbst passen häufig nur noch in gigantische Industriehallen. Das Rad der Wechselausstellungen dreht sich zunehmend schneller, die Preise auf dem Kunstmarkt explodieren, die Marketing-Abteilungen werden ausgebaut, es geht darum immer neue Zielgruppen anzusprechen. Ausgerechnet das Museum, das dem Sammeln, Forschen und Bewahren verpflichtet ist, scheint einer Wachstumslogik unterworfen zu sein, die der von entfesselten Märkten gleicht.Ein Symposium, das die Staatsgalerie Stuttgart veranstaltet, möchte diese Entwicklung kontrovers diskutieren. Können Museen immer weiter wachsen? Gibt es eine Grenze des Wachstums? Wie könnte nachhaltiges Wachstum aussehen? Das Museum des 21. Jahrhunderts ist vor neue Aufgaben gestellt, die eine eingehende Diskussion dieser Fragen unumgänglich machen. Diese Diskussion führen wir bewusst nicht nur aus der Perspektive des Museums, sondern mit Kulturpolitikern, Künstlern, Architekten - und den Besuchern.
Im Zentrum steht die Frage nach einem zukunftsweisenden Museumsmodell. Wie kann etwa die Bedeutung der ständigen Sammlungen gestärkt werden? Welche Bildungsaufgaben übernimmt das Kunstmuseum im Vergleich zu anderen Institutionen? Wie sieht ein nachhaltiger Museumsbau aus, der nicht nach 30 Jahren aufgrund zu geringer Flächen, veralteter Technik und veränderter Nutzungsbedürfnisse bereits wieder obsolet ist?
mehr dazu unter: www.grenzendeswachstums.com
Prof. Dr. Walter Grasskamp (Professor für Kunstgeschichte, Akademie für Bildende Künste München):
Das Kunstmuseum – Eine erfolgreiche Fehlkonstruktion? Wie man Folgekosten erwirbt, die man nie wieder los wird
Prof. Dr. Christiane Lange (Direktorin Staatsgalerie):
Grenzen des Wachstums: Museum – Kunstmarkt – Politik – Gesellschaft. Eine Bestandsaufnahme
Theresia Bauer (MdL, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg):
Alle Welt ins Museum!
Nikolaus Bernau (Freier Autor und Architekturkritiker):
Das große Aussortieren. Architektonische Reaktionen auf die Museumsmüdigkeit
Hans-Ewald Schneider (Fa. Hasenkamp Holding GmbH):
Warum investiert ein international erfolgreiches Logistik-Unternehmen in den Bau von Kunst-Depots?
Dr. Bernhard Maaz (Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen):
Der Kunsthistoriker als Bauherr – Sammeln ohne Geld. Was Universitäten nicht lehren und weshalb das Museum eine Ausbildungseinrichtung bleiben muss
Inka Drögemüller (International Relations / Externe Partner, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Städel Museum & Liebieghaus Skulpturensammlung):
Vom Aufbruch des Museums in die digitale Welt: Chancen und Perspektiven der digitalen Erweiterung
Prof. Dr. Barbara Welzel (Professorin für Kunstgeschichte, TU Dortmund):
Über die Werte der Kunst für die Öffentlichkeit
Dr. Wolfgang Ullrich (Freier Autor, Kulturwissenschaftler und Berater):
Das Kunstmuseum der Zukunft – eine Kreativitätsagentur?
Das Programm können Sie sich hier downloaden:
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