Mariengeschichte mit Begegnung, Verlobung und Heimsuchung

Worum es geht

Beschreibung

Das über 1 m breite, extreme Querformat ist durch drei ornamentale Streifen in drei Szenen untergliedert: Sie widmen sich Szenen des Marienlebens; formal variieren sie dreimal das Motiv einer Begegnung im Zentrum. Links ist das Treffen von Marias Eltern, Anna und Joachim, an der Goldenen Pforte gezeigt. Der Kuss des betagten Paares wird der Marienlegende nach mit der Empfängnis gleichgesetzt. In der Mitte ist die Verlobung und Verheiratung von Maria und Joseph gezeigt: dieser hält den blühenden Stab - das Zeichen, dass er Maria ehelichen soll -, während der Priester Aaron bereits die Hände der beiden zusammenführt. Rechts folgt die Heimsuchung: die Begegnung Mariens und ihrer alternden Cousine Elisabeth, die mit Johannes dem Täufer schwanger ist. Da das wichtigste Ereignis des Marienlebens fehlt und das ungewöhnliche Format als Altarsockel (Predella) gedeutet wurde, ließe sich vermuten, dass das Hauptbild eine Verkündigung an Maria gewesen ist. Die gedrungen Formen und die perspektivisch konstruierten Bildräume lassen an italienische Kompositionsmuster der Renaissance um die Mitte des 15. Jh. denken, wie sie etwa in der Toskana verbreitet waren; die Zuschreibung an Benvenuto di Giovanni, der in der zweiten Hälfte des 15. Jh. in Siena gearbeitet hat, ist hingegen wenig überzeugend.

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