Krankenschwester und männliche Figur, über einen Kranken gebeugt

Worum es geht

Beschreibung

Die Zeichnung entstand am 9.3.1915 in Comines (Comines-Warneton) unweit Wervik (Wervicq). Die sanfte Federführung, nur stellenweise ergänzt durch ein wenig Lavierung, unterstreicht die Fürsorge, mit der sich die beiden Personen des Verwundeten annehmen. Zartheit und Innigkeit der Handlung wie der Kunst zeigen fast so etwas wie Versöhnung mit dem Schicksal: Durch die pyramidale Komposition wie in einen schützenden Kokon eingebettet, erhält der Leidende trotz der scheinbaren Ausweglosigkeit einen bemerkenswerten Hauch von Hoffnung. Fast könnte man meinen, dass sich Beckmann selbst in dieser Figur wiederfindet, obgleich kein Selbstbildnis vorliegt. Eine Äußerung des Künstlers in einem Brief an seine Frau am darauffolgenden Tag (10.3.1915) scheint die Illustration zu dokumentieren: »Was sah ich nicht alles letzter Zeit. Sah Leute an Typhus und Lungenentzündung sterben. Sah Schwestern von fabelhafter Hingebung und ernstester Menschlichkeit.«

Text

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