Rücken I (Nu de dos. Auch: Dos)

Die vier Bronzereliefs eines Rückenaktes (Inv. Nr. P 998 bis P 1001) veranschaulichen eines der Hauptthemen der Kunst unseres Jahrhunderts: Ausgehend vom vielteiligen Lebensausschnitt entsteht durch sukzessives Zurücknehmen der Wirklichkeitsdaten ein allgemeingültiges Zeichen. Während die um 1909 entstandene erste Version noch verrät, dass der Ausgangspunkt eine in der klassischen Standbein-Spielbein-Position (Kontrapost) an der Wand lehnende weibliche Gestalt war, sind die nachfolgenden Reliefs jeweils Überarbeitungen eines Gipsabgusses des vorausgehenden Zustandes. Nie als Serie für die Öffentlichkeit konzipiert und erst posthum in Bronze gegossen, dokumentieren die vier Tafeln in einzigartiger Weise einen sich über zwanzig Jahre erstreckenden Schaffensprozess: Sie stehen beispielhaft für die systematische Suche des Künstlers nach "Klarheit des Ausdrucks" und Harmonie.