Worum es geht

Beschreibung

Anthonie van Borssom scheint um 1645/50 bei Rembrandt (1606-1669) gelernt zu haben. Seit den 1660er Jahren ist er auch als Zeichner fassbar, Tierdarstellungen wie hier die Kaninchen finden sich mehrfach in seinem Werk (Werner Sumowski: Drawings of the Rembrandt-School, New York 1979ff., Bd. 2, Nr. 330 »Enten am Ufer«, Nr. 331 »Zwei Störche im Schilf«). Und auch die rundbogige Rahmung kehrt vergleichbar bei einem »Kirchen-Interieur« wieder (ebd. Abb. 359x). Die idyllische Darstellung der drei mümmelnden Tiere vor einer reliefierten Stele mit einer Schale, aus der üppige Blätter heraushängen, könnte auch emblematischen Charakter haben, d.h. eine tiefere Botschaft unter der bildlichen Oberfläche vermitteln. Die sehr verhaltenen, zarten Aquarellfarben über der braunen Feder sind ein typisches Merkmal von van Borssoms Zeichenkunst. Auch wenn ihm mittlerweile etliche Zeichnungen abgeschrieben und seinen Nachfolgern Jacob Quina (1634-1699) und Jean de la Chambre (1605/06-1669) zugewiesen werden, so spricht doch die Signatur rechts unten eindeutig für ein Werk von seiner Hand (vgl. Martin Royalton-Kisch: Fowl Play? From Van Borssom to Quina and La Chambre, in: Master Drawings 36, 1998, S. 45-52).

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