Worum es geht
Beuys stellte 1972 in einer Gruppe von Vitrinen verschiedene Objekte und Relikte früherer Aktionen neu zusammen. Im Vitrinenkasten konkretisiert sich der Gedanke eines durchgängigen Energiestroms an den beiden Mohnkapseln, die gleichsam als Sender und Empfänger dienen. Für Beuys spielt sich Leben und Kunst zwischen den beiden Polen des »Chaotisch-Willensmäßigen« und »Gedanklich-Formmäßigen«, Organischen und Anorganischen, Wärme und Kälte, Mystik und Ratio ab. In diesem Sinne ist die Reihenfolge der Objekte zu deuten. Die dunklen, vorwiegend organischen Substanzen mit »chaotischer Struktur« - Filz, Brot oder Fett - stehen den hellen, kompakten, vorwiegend chemischen Substanzen gegenüber; den »Mond-Elementen« rechts entspricht die »Sonne« in Form einer Sulphatscheibe. Im Hintergrund verweisen Harpune und Hirtenstab auf den Gegensatz von Jagen und Hüten, Nomadenleben und Sesshaftigkeit. Relikte versunkener Kulturen werden mit Überbleibseln moderner Zivilisation konfrontiert und in einen evolutionären Zusammenhang gebracht.
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