Im männlichen Gehirn

F6271E1842E4247D9E490CA502CD433A

Worum es geht

Beschreibung

Die Darstellung wirkt mittels der sie umgebenden schmalen Leiste wie gerahmt. Thematisiert ist die Verführung des Mannes durch die Frau, wieder mit wallendem langen Haar: Sie hat das männliche Gehirn vollkommen in Besitz genommen; er kann an nichts anderes mehr denken, seine Gedanken kreisen wellenlinienförmig nur noch um ihre Nacktheit. Die Haare fließen entlang des weiblichen Körpers und gehen in seine ›Gehirnwindungen‹ über. In seinem, ein Jahr vor dem Holzschnitt publizierten Roman »Über Bord« von 1896 schilderte Stanislaw Przybyszewski, Edvard Munchs Weggefährte im »Schwarzen Ferkel«, eine ähnliche Situation: »Wie kann es sein, dass in einer Stunde ein Weib zu ihm in Beziehung trat, in sein Gehirn übertrat als eine Art Fremdkörper, um den sich nun sein Denken, sein ganzes Fühlen sammelte, in dem sich sein Blut ergoss.« Munchs Wahl der roten Druckfarbe für den Holzschnitt, der keinen Bezug zu einem Gemälde zeigt, könnte durch die Assoziation ›Blut‹ angeregt worden sein.

Text

Haben Sie Fragen oder Informationen zu diesem Objekt?

Kontaktieren Sie uns