Worum es geht
Heinrich Campendonks Beitrag zur dritten Mappe der »Bauhaus-Drucke. Neue europaeische Graphik« mit dem Titel »Weiblicher Akt vor Bauernhof« spiegelt vor allem der dunklen Sonne wegen nicht unbedingt die bäuerliche Idylle wider. Charakteristisch für die überwiegend schwarz-weißen (in den 1920-er Jahren vereinzelt mit Aquarellfarben kolorierten) Holzschnitte des Künstlers aus dem Kreis des »Blauen Reiters« sind ihre Flächigkeit, ja beinahe Zweidimensionalität der Darstellungen. Auch überspielt er stets die Maserung des Holzstocks um zu tiefen, satten und dabei hier auch bedrohlichen Schwarzpartien zu gelangen. Zwar gehen Mensch, Tier und Natur bei Campendonk stets eine Einheit ein, wirken poetisch, märchenhaft, erzählen jedoch nie eine konkrete Geschichte. Sie sind und bleiben Teil eines geheimnisvollen Weltverständnisses. Bemerkenswert sind auch die Sprünge in den Größenverhältnissen, das bevorzugte Einsetzen von Diagonalen sowie das Neben- bzw. Übereinanderanordnen der Protagonisten im Bildfeld, die dem Ganzen einen zusätzlichen ornamentalen Charakter verleihen.
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