Worum es geht

Beschreibung

Auch nach der Übersiedlung des Bauhauses nach Dessau beschäftigte sich Moholy-Nagy weiterhin mit der Erforschung von Licht-Strukturen und der Erprobung von neuen Materialen. Nun setzte er gegenständliche und abstrakte Assoziationen in Relation, um dem Betrachter neue Möglichkeiten der Wahrnehmung zu bieten. Die Korsettstangen, Synonym für Einengung und Disziplin, erscheinen hier als leichtes Gerüst, in dem die verschiedenen Gestalten durch die Welt fliegen. Der Kunsthistoriker Franz Roh sah in solchen Kompositionen bereits 1930 »die Satire der Zukunft«. Moholy-Nagy selbst prägte für diese Werke den Begriff »Fotoplastik«, womit keineswegs Skulptur gemeint sind, sondern die »zusammenfügung von fotografischen elementen mit linien und anderen ergänzungen, die über die bedeutung der einzelnen teile weit hinausgehen, denn gerade die ineinanderschaltung von fotografisch dargestellten geschehniselementen, die einfachen bis komplizierten überlagerungen formen sich zu einer merkwürdigen einheit. [...] diese einheit kann in ihren ergebnissen erheiternd, ergreifend, niederschmetternd, satirisch, visionär, revolutionär usw. wirken.« (L. Moholy-Nagy: fotografie ist lichtgestaltung, in: bauhaus, Heft 1, Dessau 1928)

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