Worum es geht

Beschreibung

In einem angedeuteten Dickicht hockt ein Hase. Dieses unscheinbare Werk eines anonymen deutschen Malers des 18. Jh. bezieht sich allerdings auf eine große Traditition in der deutschen Renaissancekunst. Um 1503 hat der Albrecht Dürer (1471-1528) aus Nürnberg so genau einen Hasen nach dem Leben skizziert (heute befindet sich das Blatt in der Albertina in Wien). Diese Zeichnung war wie Dürers Naturstudien so revolutionär, dass zahlreiche Künstler ihn kopierten und Sammler das Motiv in ihre frühen Kunstkammern integrierten. So hat der Nürnberger Maler Hans Hoffmann (1530-1591/92) am Prager Hof Kopien nach Dürers Hasen mindestens eine Zeichnung angefertigt und zudem ein Gemälde komponiert, in dem der Hase in einer Landschaft hockt, umgeben von Pflanzen und Blumen, die in ihrer Detailgenauigkeit als Hommage an Dürers Studien gelesen werden können (Los Angeles, J. Paul Getty Museum). Das bescheidende Stuttgarter Gemälde steht mit dem Hasen im Wald in derselben Tradition, auch wenn die Verbindung zu dem berühmten Renaissance-Vorbild hier nur noch erahnt werden kann.

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