Worum es geht

Beschreibung

Die ungewöhnliche Ansicht eines sitzenden Bauernmädchens von hinten, so als blicke der Betrachter ihr über die Schulter, die in der Stuttgarter Sammlung lange als Werk eines Holländers, Italieners oder Franzosen galt, wird derzeit einem anonymen französischen Künstler des 17. Jh. zugeschrieben. Die weiche Kreideführung und der subtile Einsatz von ein wenig Weißhöhung unterstreichen diese Vermutung. In jüngerer Zeit wurde der Antwerpener Maler Jan Cossiers als Autor vorgeschlagen (François Borne), der von 1623 bis 1627, nur unterbrochen durch einen Aufenthalt in Rom, in Aix-en-Provence war und sich später Peter Paul Rubens (1577-1640) anschloss. Sollte es evtl. eine Verbindung geben, so könnte es sich vielleicht um eine wohl noch in Frankreich entstandene Zeichnung handeln. Doch auch die wilde Skizze auf der Rückseite mit einem Soldaten, der einen vom Pferd Gefallenen stützt, sowie zwei weiteren Kämpfern, d.h. einer »Bekehrung Pauli«, konnte bisher bei einer genaueren Identifizierung nicht weiterhelfen. Besonders wird das Blatt durch einen kleinen Stempel links von der Mitte unten mit einem »M« im Kreis (Lugt 1852), der besagt, dass es sich einst im Besitz des berühmten Sammlers und Kunstkritikers Pierre Jean Mariette (1694-1774) befand. Desssen umfangreiche Sammlung wurde 1775 in Paris verkauft (Catalogue raisonné des différens objets de curiosités dans les sciences et arts, qui composoient le Cabinet de feu Mr. Mariette).

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