Worum es geht

Beschreibung

Der nicht identifizierte Dargestellte ist in einen weiten Mantel gekleidet. Die Handschuhe verweisen auf einen adeligen Stand, sein aufgewickelter roter Turban war in weltlichen Kreisen der Mitte des 15. Jhs. durchaus verbreitet. Die Dreiviertelfigur und die elegant bewegten Hände erinnern hingegen an florentinische Bildnisse des 16. Jhs. Von der Forschung wurde das Werk bis zum Beginn des 20. Jhs. versuchsweise in den Kreis um die florentinischen Maler wie Pontormo (1494-1557) und Bronzino (1503-1572) geordnet. Die Kombination älterer Porträtformen und modischer Kleidung des 15. Jh. mit einer im 16. Jh. in Italien präferierten Bildgröße erinnert dabei an die Tradition der historischen Porträts. Diese hatte sich in Florenz im 16. Jh. um die Darstellung bereits verstorbener Mitglieder der Medici-Familie entwickelt, die im Spätmittelalter aus dem Kaufmannstand zur einer mächtigen Dynastie aufstieg und bis ins 18. Jh. Florenz mit Unterbrechungen regierte. Das altertümliche Gewand des Dargestellten könnte ihn als adeligen oder wohlhabenden Bankier in der Tradition dieser Phantasieporträts charakterisieren. Die genaue Entstehungszeit des Stuttgarter Bildes ist hingegen unklar.

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