Vampir II

Worum es geht

Beschreibung

Das Sujet gehört zu denjenigen, die Edvard Munch am häufigsten variiert hat, so in Gemälden von 1893, 1894 und 1895, in späteren Versionen 1916-18 sowie zuletzt 1924-25. 1895 schuf er »Vampir II«, seitenverkehrt nach dem Gemälde, zunächst einfarbig in Schwarz von einem Stein und damit zu den frühesten seiner Lithographien gehörend, die noch in Berlin entstanden sind. Zunächst war von ›Vampir‹ noch nicht die Rede, denn das Gemälde trug ursprünglich den Titel »Liebe und Schmerz«: »Das Bild hier sagt, dass die Liebe Hand in Hand geht mit dem Tod« - so Munch, ähnlich wie in einem um 1933 entworfenen Brief an seinen Freund und Förderer Jens Thiis: »›Vampir‹ ist eigentlich ein belletristisches Motiv. Es ist in Wirklichkeit nur eine Frau, die den Nacken eines Mannes küsst.« Die Interpretation als ›Vampir‹ geht auf Stanislaw Przybyszewski zurück, Verfasser einer ersten Studie über den Künstler 1894, in der er das Bild beschrieb: »Ein gebrochener Mann und auf seinem Nacken ein beissendes Vampyrgesicht [...]. Den Vampyr wird er doch nicht los, den Schmerz wird er auch nicht los werden, und das Weib wird immer da sitzen, und wird ewig beissen mit tausend Natterzungen, mit tausend Giftzähnen.« Munch übernahm den Titel für alle Fassungen dieses Themas.

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