Worum es geht
In der Berliner Zeit spielte, wie zuvor in Dresden, das Zeichnen nach nichtprofessionellen Aktmodellen eine wichtige Rolle im Schaffen Ernst Ludwig Kirchners. Kurz nach seiner Übersiedlung in die Metropole lernte er die Tänzerinnen Erna und Gerda Schilling kennen, die ihm fortan Modell standen, Erna wurde zur Lebensgefährtin bis zu seinem Tod 1938. Während sich die Frauendarstellungen der Dresdner Zeit teils durch einen weichen, fließenden Stil auszeichnen und die weiblichen Rundungen seiner ehemaligen Freundin Dodo (Doris Große) erkennen lassen, kommt es in Berlin wie in diesem Pastell unter dem Einfluss der schmalen Silhouetten von Erna und Gerda zu schlanken Körpern mit langen Armen und Beinen. In einem von Kirchner 1925/26 verfassten Manuskript schrieb er dazu: »Die Gestaltung des Menschen wurde durch meine 3te Frau, eine Berlinerin die von nun an mein Leben teilte und deren Schwester stark beeinflusst. Die schönen architektonisch aufgebauten, strengförmigen Körper dieser Mädchen lösten die weichen sächsischen Körper ab.«
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