Worum es geht

Beschreibung

In »Not«, dem ersten Blatt der zwischen 1893 und 1897 entstandenen Folge »Ein Weberaufstand«, kniet die verzweifelte Mutter vor dem Bett des kranken oder bereits toten Kindes. Eine weitere Frau hält ein Kind auf dem Arm, das sich vor Hunger die Finger in den Mund steckt. Am 26.2.1893 besuchte Käthe Kollwitz die inoffizielle Uraufführung von Gerhart Hauptmanns Drama »Die Weber« und notierte: »Diese Aufführung bedeutete einen Markstein in meiner Arbeit [...] und [ich] machte mich an die Weber. Mein technisches Können war im Radieren noch so gering, daß die ersten Versuche mißglückten. Auf diese Weise kam es so, daß die drei ersten Weber-Blätter lithographiert wurden und erst die drei letzten Radierungen [...] auch technisch genügten. Der Titel »Ein Weberaufstand« verdeutlicht, dass Käthe Kollwitz nicht die historischen Ereignisse um die schlesischen Weber und ihren Aufstand an verschiedenen Orten im Jahr 1844 - mit dem diese, nach Einführung des mechanischen Webstuhls, ihre daraus folgende Arbeitslosigkeit und Not lindern wollten -, illustrieren, sondern eine allgemeingültige Sicht der unterdrückten Arbeiter und ihrer gegenwärtigen Situation, insbesondere ihres Wohnelends, schildern wollte.

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