Worum es geht

Beschreibung

Die nach zeitgenössischer Mode frisierte Muttergottes mit ihrem Sohn gelangte als Vermächtnis der Königin Olga von Württemberg 1892 in die Sammlung und gilt als Werk aus der Nachfolge des umbrischen Renaissancemalers Pietro Vanucci, gen. Perugino. Er wirkte an der Ausstattung der Sixtinischen Kapelle unter Papst Sixtus IV. mit und war einer der einflussreichsten Maler der Frührenaissance. Die Stuttgarter Marienfigur ist Peruginos großen Altarwerken der späten 1490er Jahre entlehnt: Sie thront, umgeben von Heiligen, in der »Pala dei Decemviri«, einem 1495/69 entstandenen Altarbild für die Kapelle des Prioratspalastes in Perugia (Vatikanische Museen). Im Stuttgarter Gemälde wird sie ausschnitthaft vor einer Landschaft platziert und mit ihrem Sohn so dem Betrachter zur Andacht nähergebracht. In seiner Werkstatt, in der auch Raffael (1483-1520) in die Lehre ging, wurden neben großen Altarwerken häufig Marienbilder kopiert wie etwa die eng verwandte Madonna mit Kind in Moskau (Puskhin Museum). Auch von der Stuttgarter Komposition sind mehrere Fassungen bekannt (z.B. Rom, Galleria Borghese). Für Perugino ungewöhnlich sind die stark verschatteten Augenhöhlen, die bereits an Raffaels Madonnen denken lassen und eine späte Datierung der Tafel nahelegen.

Text

Haben Sie Fragen oder Informationen zu diesem Objekt?

Kontaktieren Sie uns