Allegorische Verherrlichung einer Stadt

Statisches Platzhalterbild: Logo der Staatsgalerie in grau auf weißem Hintergrund

Worum es geht

Beschreibung

Die Zeichnung besticht durch ihre Detailhaftigkeit und farbliche Eleganz der verschiedenen Zeichenmaterialen, die von einfachen Stiften für die Vorzeichnung in schwarzer Kreide und Rötel ausgehen, gezieltere Federstriche beinhalten sowie Aquarell und Deckfarben einsetzen. Die Darstellung kulminiert in einer auf einem Thron sitzenden Frauenfigur. Offenbar handelt es sich hier um ein Präsentationsblatt, mit dem ein Auftraggeber von der Komposition überzeugt werden sollte. Der vormals einem anonymen venezianischen Künstler zugeschriebene (Sotheby's, London 7.7.1966, Nr. 120), sodann dem Bolognesen Domenico Maria Canuti mit dem Bildtitel »Iustitia« zugeordnete Entwurf (Christie's, New York 11.1.1994, Nr. 33; Kunsthandel Gabor Kekkö, Toronto 1994, Nr. 20), wurde von Peter Fuhring als »Verherrlichung einer Stadt« identifiziert (Fuhring 1989, Nr. 110). Die thronende weibliche Hauptperson trägt die dazu übliche Stadtkrone auf dem Kopf. Der Untersicht wegen handelt es sich um eine Idee zu einem Deckenbild. Die Ausführung selbst ist bisher nicht bekannt, Analogien zu anderen Deckenmalereien des Künstlers finden sich mehrfach in Zeichnungen, die mit Dekorationsprogrammen Canutis in Zusammenhang stehen, etwa dem Fresko im Palazzo Pepoli in Bologna von 1665 (Simonetta Stagni: Domenico Maria Canuti, Pittore 1626-1684, Rimini 1988, Nr. 28, Zeichnungen: S. 61-62, darunter Windsor Castle, Inv. Nr. RCIN 910915; Explore the Royal Collection Online (rct.uk) . In der Handschrift identisch ist eine Zeichnung im University of Michigan Museum of Art mit der »Göttlichen und menschlichen Weisheit« für das Hauptfresko in der Bibliothek von San Michele in Bosco in Bologna, das Canuti um 1677/80 schuf (ebd., 1988, Nr. 40 O; Zeichnung: Bolognese Drawings in North American Collections, bearbeitet von Mimi Cazort und Catherine Johnston, Ausst.-Kat. National Gallery of Canada, Ottawa [1982], Ottawa 1982, Nr. 70). In einem weiteren Fresko des dortigen Programms, »Der Erzengel Michael bittet die göttliche Weisheit, die Wissenschaften und die Kardinaltugenden zu unterstützen« (Stagni 1988, Nr. 40 L), kommt ebenfalls das Motiv des schwebenden Baldachins mit seitlichen Putti vor, auch ist die architektonische Rahmung am Bildrand von gleicher Art wie in der vorliegenden Zeichnung.

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