Vier Mädchen in Aasgaardstrand (Die vier Schwestern Bugge)

Das Gruppenporträt entstand während eines der jährlichen Sommeraufenthalte Munchs in dem malerischen Fischerdorf Aasgaardstrand an der Westseite des Oslo-Fjordes, wo der Künstler 1897 eine kleine Hütte erworben hatte. Dargestellt sind die Töchter von Hans und Olefine Bugge, die damals ein Haus in der heutigen "Munchsgate" besaßen. Im Vergleich zu den späteren Versionen, die farbiger und skizzenhafter angelegt sind, wirkt diese Fassung strenger und geschlossener. Die vier Bugge-Töchter, Anna (*1892), Ruth (*1900), Edle (*1897) und Hjørdis (*1896) tragen nach dem Tod ihrer Großmutter dunkle Trauerkleidung. Nach der ersten Sonderausstellung von Werken Edvard Munchs bei Paul Cassirer im Januar 1903 in Berlin, in der auch dieses rechts oben signierte Bild zu sehen war, berichtete der Künstler in einem Brief vom 11.2. des Jahres an den befreundeten Lübecker Augenarzt und passionierten Munch-Sammler Max Linde: »Ich habe an zwei Freunden Herr Rose zwei Gemälde verkauft - allerdings billig aber ich muszte Geld haben - Ich habe die 4 Kinder und die 3 Lebensalter verkauft - 800 Mark pro Stück. Für die 4 Kinder besonders war es billig.« - Mit Letzteren ist das Stuttgarter Bild gemeint.