Gilgamesch, Blatt 62: Der Pförtner öffnete ihm das erste Tor ... durch sieben Tore führte er ihn

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Worum es geht

Beschreibung

1933 wurde Willi Baumeister aus seiner Lehrtätigkeit an der Städtischen Kunstgewerbeschule in Frankfurt am Main entlassen und kehrte nach Stuttgart zurück. Bei der Aktion »Entartete Kunst« wurden 1937 über 50 seiner Werke beschlagnahmt. 1941 folgte das Ausstellungsverbot. Nach Bombenangriffen auf Stuttgart flüchtete die Familie im Frühjahr 1943 nach Urach. Dort, an einem kleinen Tisch im Gasthof Krone, entstanden von Mai bis August die Zeichnungen zum »Gilgamesch«, deren Titel Baumeister der Ausgabe von Georg E. Burckhardt, Gilgamesch. Eine Erzählung aus dem Orient, Leipzig, Insel-Verlag, o.J. [1916], entnahm. In den Zeichnungen vollzieht der Künstler die Reise des Helden in Gedanken. Er begleitet ihn auf seiner Suche, Passion und Erkenntnis. Die schicksalhafte Frage nach dem Sinn wie gleichermaßen den Grenzen des Lebens, die sich Baumeister in Urach täglich gestellt haben wird, bestimmt auch das Epos, das ein Gleichnis für Sieg und Niederlage, Freude und Leid, Liebe und Hass, Leben und Tod ist, sowie für den verzweifelten Versuch, letzterem zu entfliehen - allgemeingültigen und sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte ziehenden Gefühlen und Hoffnungen aber auch Schwächen und Ängsten.

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