Auf Wolken lagernder Jüngling; verso: Nach rechts blickender Kinderkopf

Der auf Wolken lagernde, den Blick emporgewandte Jüngling ist mit schwarzer Kreide in den Umrissen und einer Parallelschraffur zur Verdeutlichung von Schattenzonen erfasst, mit weißer Kreide sind Lichtreflexe gesetzt. Der sinnliche Reiz dieses Blattes wird verstärkt durch die Verwendung eines graublauen Papiers, das gewissermaßen den Himmel vertritt, in der die Gestalt sich befindet. Der Entwurf stammt, der Untersicht wegen, aus dem Zusammenhang eines Deckenbildes, verwandte Figuren finden sich in einem solchen von Giovanni Battista Benaschi (Beinaschi, das er 1678 mit Personifikationen von Religion, Reinheit, Keuschheit, Gebet und Stärke in einem der Seitenschiffe von Santi Ambrogio e Carlo al Corso in Rom gemalt hat (vgl. Vincenzo Pacelli und Piero Boccardo: Giovan Battista Beinaschi. Pittore barocco tra Roma e Napoli, Rom 2011, Nr. A 28). Vergleichbar ist dort die seitenverkehrte Figur der Fortitudo mit dem Löwen. Eine etwas weiter ausgearbeitete Fassung der Stuttgarter Zeichnung befindet sich in New York mit dem Titel »Fortitudo (?)« (Cooper Hewitt Museum, Inv. Nr. 1958-143-25; Drawing, Fortitude (?) | Objects | Collection of Cooper Hewitt, Smithsonian Design Museum ), eine vergleichbare Skizze mit einem »Aufwärts blickender Mann« auf der Rückseite eines weiteren Blattes (New York, The Morgan Library & Museum, Inv. Nr. 1975.1 verso; Giovan Battista Beinaschi | Trumpeters. Verso: head and torso of a man looking upward | Drawings Online | The Morgan Library & Museum ). Benaschi war überwiegend in Rom und Neapel tätig. In seinen Zeichnungen zeigt er mit klar gesetzten Strichen, einfachen Schraffuren und der Andeutung von Weißhöhung sein meisterhaftes Spiel mit Licht und Schatten (vgl. Francesco Grisolia und Sonja Brink [Hg.]: »Famoso disegnatore«. Die Zeichnungen des Giovan Battista Beinaschi aus der Sammlung der Kunstakademie Düsseldorf am Kunstpalast, Petersberg 2019).