Boulevard (Quelques aspects de la Vie de Paris)

Worum es geht

Beschreibung

Die Farblithographie »Boulevard« gehört zu den berühmtesten Kompositionen der Serie »Quelques aspects de la Vie de Paris«, die der Kunsthändler Ambroise Vollard bei Pierre Bonnard in Auftrag gegeben hatte und als Folge von zwölf Farblithographien mit Umschlag erstmals 1899 in seinen Räumen in der Pariser Rue Laffitte präsentierte. Bonnard schuf darin ein eindringliches Porträt urbanen Lebens in der pulsierenden Metropole. In »Boulevard« entfaltet sich das rege Treiben der Großstadt in Form eines doppelten Frieses mit einer verschatteten Platanenallee im Vorder- und dem sonnenbeschienenen, belebten Boulevard im Hintergrund. Bonnard interessierte dabei nicht der flüchtige Augenblick, sondern er verstand vielmehr die Ausschnitthaftigkeit - ganz im Sinne der ostasiatischen Landschaftskunst - als einen Verweis auf das große Ganze: Der Betrachter meint, den Zug der Passanten und Droschken über den Bildrand hinaus beliebig weiterdenken zu können. Das ungewöhnliche Querformat könnte dabei von japanischen Querrollen (Emakimono) angeregt sein. Japanische Bilderrollen waren für die Nabis eine wichtige Inspirationsquelle auf ihrer Suche nach einer Einheit von Kunst und Leben in der Dekoration und nach neuen Formaten jenseits des klassischen Gemäldes.

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