Bühne

Seit Mitte der 1970er-Jahre schafft Thomas Schütte ein facettenreiches Werk, das Malerei, Skulpturen, Installationen, Keramik, Zeichnungen, Druckgrafiken und Fotografien umfasst. Neben seinem Bekenntnis zum Handwerklichen und seinem - oft schwarzen - Humor stehen der Mensch, seine Umwelt und gesellschaftskritische Themen im Mittelpunkt seiner Arbeit. Bekannt wurde Schütte mit Architekturmodellen, die sich zunehmend auch zu nutzbaren Gebäuden und Pavillons entwickelten. Zugleich bewahren sie ihren Modellcharakter und schärfen den Blick auf die gebaute Welt. Dazu gehört die »Bühne«, die mit anderen Modellen in verschiedenen Varianten und Größen für die Kölner Ausstellung »Westkunst« (1980) als Überblick über die Kunst seit 1939 entstand. Ausgeführt sollte die »Bühne« 12 x 6 x 6,5 Meter groß werden, wie in einer früheren Version als Fläche für 105 Lackbilder auf Papier von Schütte dienen und betretbar sein. Aus Kostengründen wurden die Entwürfe jedoch nicht verwirklicht, sondern als eigenständige Modelle gezeigt. Bewusst bleibt »Bühne« uneindeutig als Schauplatz für große Auftritte - etwa im Kunstbetrieb - wie für Kritik daran.