Réfléchir les miroirs

Seit 1969 beschäftigt sich der französische Künstler Didier Bay mit der Verbindung von Bild und Wort indem er seinen Fotografien Texte beigibt. Seine Fotomappe »Réfléchir les miroirs« von 1978 beginnt mit einem vier Seiten langen, auf einer Schreibmaschine geschriebenen Text, eingeleitet von dem Satz: »Le meilleur miroir de soi-méme est certainement ›les autres‹ (Der beste Spiegel für sich selbst sind ›die anderen‹)«. Dieser Einführung folgen 69 kleinformatige, auf weiße A4 Seiten aufgeklebte und in Glassichthüllen präsentierte schwarz-weiße Fotografien. Auch wenn man der Form nach zuerst an einen Entwurf oder ein vorbereitendes Manuskript denkt ist »Réfléchir les miroirs« ein in sich geschlossenes, vollendetes Werk. Dargestellt ist immer der Künstler selbst, oft nur der Kopf, in verschiedenen Spiegeln. Sie befinden sich in Bädern, Wohnzimmern, Lokalen und verlassenen Häusern und reichen von ausgiebig verzierten Exemplaren mit prachtvollen Rahmen über ganz simple Einbaumöbel bis hin zu Bruchstücken. Thema ist wie in vielen seiner Arbeiten die Darstellung des Künstlers aus verschiedenen Blickwinkeln.