Worum es geht

Beschreibung

Inmitten einer zerstörten Landschaft mit Sterbenden im Hintergrund hat eine alte Frau, gefolgt von einem ausgemergelten Mann, den Hund bereits an der Gurgel gepackt: Er ist offenbar das einzige Nahrungsmittel, das den beiden zum Überleben noch zur Verfügung steht. Der Holzschnitt geht zurück auf die gleichnamige Kohlezeichnung in der Ernst Barlach Stiftung Güstrow (Friedrich Schult: Ernst Barlach, Werkkatalog der Zeichnungen, Hamburg 1971, Nr. 1334). Das Blatt erzählt jedoch noch eine andere Geschichte, trägt es doch auf der Rückseite den Stempel des »Landes=Museum Hannover«. Von diesem wurde es 1930 erworben und am 17.8.1937 als »entartet« beschlagnahmt. Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda übernahm das Werk und übergab es im Tausch zu einem unbekannten Zeitpunkt an den Kunsthändler Bernhard A. Böhmer in Güstrow. Sein Nachlass wiederum wurde von Wilma Zelck, Rostock, verwaltet und 1952 dem Stuttgarter Kunstkabinett Roman Norbert Ketterer übergeben. In der dortigen Auktion am 26./27.11.1952 erwarb die Staatsgalerie den Holzschnitt (Kat.-Nr. 1223). Die Forschungsstelle Entartete Kunst in Berlin wurde über den Standort informiert.

Text

Haben Sie Fragen oder Informationen zu diesem Objekt?

Kontaktieren Sie uns