Worum es geht

Beschreibung

Die leibliche Auferstehung und Aufnahme Mariens in den Himmel war ein zentrales Thema des katholischen Konfession. Bühlers großformatige Zeichnung ist in allen Einzelheiten sorgfältig durchgeführt, aufwendig mit Weißhöhungen und mit Schraffuren von geradezu ‚stecherischer' Präzision modelliert. Während Maria von Engeln in den Himmel getragen wird, erscheint Christus von oben, um sie mit ausgebreiteten Armen freundlich zu empfangen. Die Apostel nehmen das Geschehen mit erstaunten Gesten war; sie sind mit individuellen Gesichtszügen charakterisiert. Zugleich ist die Zeichnung ein Beispiel für die Anfänge hochbarocker Kunst in Süddeutschland. Bühler verarbeitete ein aktuelles Vorbild, den Kupferstich des Themas von Paulus Pontius nach Rubens, erschienen 1624 (Inv. Nr. A 2000/7099 [KK]). Allerdings ging er mit dem großen Vorbild selbständig um, nahm etwa die expressiv gesteigerten Gesten von Rubens zurück und zeigt statt des Sarkophags das Grab Mariens als ein unterirdisches Gebäude, in das Engel nun Blüten streuen. Das Blatt war sicher ein Entwurf oder ‚Modello' für ein großes Altargemälde zur Vorlage beim Auftraggeber, wofür auch die ausführliche Signatur spricht. Eine Ausführung ist jedoch nicht bekannt. Von dem seinem Werk nach nahezu unbekannten Künstler besitzt die Staatsgalerei drei weitere signierte und 1618 datierte Zeichnungen mit Apostelfiguren (Inv. Nr. C 144, C 145, C 5916) sowie eine mit einer Maria. Das Blatt trägt links unten die Bezeichnung: »bann Ulrich Biieler fecit Herbipoli, in der Mitte: Anno 1630. Die 30 Novemb«.

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