Selbstbildnis mit Griffel (Blatt 19 aus: Gesichter)

Worum es geht

Beschreibung

Wie viele Künstler begleitete auch Max Beckmann sein Leben mit Selbstbildnissen. Solche aus den Jahren 1916 bis 1918 zeugen von dem Zusammenbruch und dem verzweifelten Versuch, das Erlebte zu verarbeiten. Das »Selbstbildnis mit Griffel« von 1916/17 wurde 1919 in der Mappe »Gesichter« publiziert. Die zunächst ausgestreckt angelegte Hand, die dann jedoch in zusammengepresster Anspannung erscheint, die niedrige Decke, die den Künstler, der sich hier mit dem Griffel eindeutig als Graphiker darstellt, zu erdrücken scheint, sowie die dunklen, hohlen Augen zeugen neben dem heftigen, kratzigen Liniengefüge von einer schonungslosen Selbstbefragung. Auffallend ist, dass Beckmann vor dem Krieg eher die weiche Linienführung der Lithographie bevorzugte, nun aber die scharfen, geätzten Linien der Radierung, in denen er sein Anliegen härter und anklagender formulieren kann.

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