Worum es geht

Beschreibung

Das aus drei Papieren zusammengeklebte Blatt mit der für eine Zeichnung außergewöhnlichen Breite von mehr als anderthalb Metern zeigt eine Ansicht des durch Rom fließenden Tiber mit dem Ponte Rotto links, der ältesten römischen Steinbrücke aus dem Jahr 174 v. Chr. Heute ist von ihr nur noch ein Bogen erhalten, der ohne Verbindung zum Ufer steht. Ehemals als Ponte Emilio am Beginn der Via Aurelia stehend, trägt sie nun den Namen »Zerstörte« Brücke. Die Zeichnung selbst hat links unten auf dem Untersatzpapier eine alte Zuschreibung an Giovanni Antonio Canal, gen. Canaletto (1697-1768) oder dessen Neffen Bernardo Bellotto, gen. Canaletto (1721-1780), die jedoch nicht mehr zu halten ist. Auch handelt es sich um einen sog. »contre-épreuve« (Gegendruck, Abklatsch), d.h. ein Ursprungsblatt wurde leicht befeuchtet und dann auf ein neues Papier umgedruckt. Dadurch erhalten Abklatsche wie der hier vorliegende stets einen leicht diffusen, verschwommenen Charakter. Das Verfahren war besonders in Frankreich im 17. und vor allem 18. Jh. beliebt und wurde vom Kunstpublikum hochgeschätzt. Als Künstler der ursprünglichen (bisher nicht bekannten) Zeichnung aber auch des Abdrucks käme durchaus ein Venezianer um 1700 in Betracht, der Technik halber - Abklatsche waren vor allem im Frankreich des späten 17. und im 18. Jh. beliebt - handelt es sich wohl eher um einen französischen Künstler.

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