Das Urteil des Paris

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Worum es geht

Beschreibung

Einem griechischen Mythos zufolge unterwerfen sich Hera, Athena und Aphrodite im Streit um den Preis der Schönheit dem Urteil des als Hirte aufgewachsenen trojanischen Königssohns Paris. Er entscheidet zugunsten der Aphrodite, die ihm als Gegenleistung die schönste Frau, nämlich die mit dem spartanischen König Menelaos verheiratete Helena, verspricht. Mit Hilfe der Aphrodite gelingt es Paris, Helena zu entführen, wodurch in der Folge der Trojanische Krieg ausgelöst wird. Das erstmals von Cranach in einem themengleichen Holzschnitt von 1508 realisierte Grundschema blieb - jeweils geringfügig modifiziert - für alle nachfolgenden gemalten Repliken seiner Werkstatt verbindlich. Dies gilt auch für die vorliegende Fassung, bei der die weiblichen Protagonisten - anders als üblich - auf der linken Seite posieren, so dass Paris die rechte Bildhälfte vorbehalten ist. Wie stets bei Cranach ist er als schlafender Ritter dargestellt, der den Wettstreit der vom Götterboten Hermes begleiteten Schönen als Traumvision erlebt. Mit Ausnahme von Schmuck und transparenten Schleiern unbekleidet, lassen sich die Göttinnen weder durch ihr Verhalten noch durch Attribute voneinander unterscheiden. Auch der zumeist anwesende Amorknabe fehlt. Nach christlich-humanistischer Auslegung verkörpern die Göttinnen drei unterschiedliche (auf Weisheit, Macht und Lust ausgerichtete) Lebensweisen, zwischen denen der Mensch zu wählen hat. [EW]

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