Kreuzigung

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Worum es geht

Beschreibung

Die Installation ist eine Auseinandersetzung mit dem tieferen Sinngehalt des Themas, ist doch für Beuys Kreuzigung und Auferstehung Christi keineswegs ein vergangenes »historisches« Ereignis, sondern als geistige Substanz allgegenwärtig. Hier greift er den traditionellen Aufbau der Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes auf, erweitert aber ihre Bedeutung durch die Zusammenstellung der wenig noblen Alltagsrelikte: So verweisen Nadel und Nägel auf die Leidenswerkzeuge Christi und zugleich auf den physischen und psychischen Schmerz allgemein. Die drei blutfarbenen Kreuze deuten ebenso wie die beiden Blutkonserven auf die Symbolik des Blutes als lebensspendende Flüssigkeit - Leben und Leiden werden als untrennbare Einheit verstanden. Bruchstückhafte Worte auf den Zeitungsfetzen an den Flaschen verbinden Begriffe aus dem Bereich der Finanzen mit dem Wort »Schuld« und einer Verlobungsanzeige als Chiffre für die Liebe. Der Gleichnischarakter des Dinglichen reicht bis in die Abnutzungsspuren der Materialien, die einen Schutzmantel der Konservierung, aber auch der Distanzierung und des Vergessens bilden. Die kleinformatige Arbeit löste gelegentlich heftige Kontroversen aus, da sie sowohl im Kontext Kunst als auch im Kontext Christentum vermeintlich Tabus verletzt.

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