Worum es geht

Beschreibung

Matthäus, einer der Autoren der vier Evangelien im Neuen Testament, ist beim Verfassen seiner Schrift gezeigt. Er wendet sich, um in einem Buch zu lesen, das von einem auf uns blickenden knabenhaften Engel gehalten wird. Jedem Evangelisten ist traditionell ein Wesen zugeordnet; in der westeuropäischen Bildtradition wird Matthäus daher mit dem Engel gezeigt, der ihn zur Abfassung seines Evangeliums, dem Zeugenbericht zum Leben und zur Passion Christi, inspirierte. Durch das von einem Engel gehaltene Buch, aus dem Matthäus kopiert, werden seine Worte durch die Vermittlung des himmlischen Boten legitimiert. Das Gemälde ist eine Variante nach einem Werk des Bologneser Malers Guercino (1591-1666), der das Thema in unterschiedlichen Formaten und Kompositionen umgesetzt hat. Das Halbfigurenbild könnte auf ein Ensemble von Evangelistenporträts zurückgehen, die sich ebenso wie Apostelserien im Barock großer Beliebtheit erfreuten und für Monasterien oder Studierzimmer konzipiert wurden. So ist der um 1615 als Teil innerhalb einer Gruppe von vier Evangelistenbildern entstandene »Matthäus« in Dresden (Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Inv. Nr. 357) das wahrscheinliche Vorbild, das Anregung für die Stuttgarter Fassung gab. Im Bestandskatalog von 1907 wird erwähnt: »Kam schon sehr verdorben nach Stuttgart und wurde dann von Lamberty weiter restauriert. Deshalb nicht mehr zu beurteilen«.

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