Worum es geht

Beschreibung

Die Genrekunst in den Niederlanden des 17. und 18. Jahrhunderts stellte oft ungebührliches und zügelloses Verhalten von Bauern und Randgruppen wie Krüppel und Bettler dar, zum Vergnügen und Gefühl moralischer Überlegenheit eines bürgerlichen Publikums. Gottlieb Friedrich Riedel kopiert eine Radierung von Andries Both seitenverkehrt: eine der beliebten Bordellszenen (»Bordeeltje«), in der eine Prostituierte drei Bauern ihre Dienste anbietet. Die Alte links scheint über die Bezahlung zu verhandeln; die Männer sind sämtlich angetrunken; einer greift schon zu. Die Kommunikation findet nur durch Gesten und Mimik statt. Es geht um fleischliche Genüsse: Essen, Trinken und Sex. Riedel, führender Entwerfer und Maler der Ludwigsburger Porzellanmanufaktur, veröffentlichte diese Radierung als Blatt 2 einer Serie im Verlag von Johann Gradmann in Augsburg (wie Inv.Nr. An 9845). Die Porzellanmanufaktur verfügte über etwa 2.000 gedruckte Vorlagen, doch eine direkte Verarbeitung dieses Bildes ist nicht nachweisbar.

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