Lili von Braunbehrens, Stadtnacht (Titelblatt)

Worum es geht

Beschreibung

In einem der Häuser, zwischen denen die Mondsichel als Zeichen für die Nacht, wie eingeklemmt wirkt, findet hinter einem schwarzen Fensterkreuz, dem Symbol des Todes, findet eine brutale Vergewaltigung durch einen Maskierten statt, der die Frau zudem würgt. Rechts erscheint das Gesicht eines hilflosen, durch die geborstene Fensterscheibe schreienden Mannes, vielleicht ein »Selbstbildnis« Max Beckmanns. Doch nicht nur der Geschlechterkampf in seiner gewaltsame Sexualität wird thematisiert, sondern auch allgemein der Kampf zwischen dem Rationalen und Animalischen, zwischen Zivilisation und Urtrieb, zwischen Gehirn und Geschlecht. 1917 erwirkte Major von Braunbehrens Beckmanns endgültige Entlassung aus dem Militärdienst nach dessen Nervenzusammenbruch 1915. Noch in diesem Jahr lernte der Künstler in Frankfurt a.M. beim Maler Ugi Battenberg und seiner Frau Fridel, bei denen er bis 1921 lebte, die halberblindete Tochter des Majors, Lili von Braunbehrens, kennen gelernt. Für die Publikation von 20 ihrer Gedichte steuerte der Beckmann sechs Illustrationen sowie das Titelblatt bei.

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