Worum es geht

Beschreibung

Der aus Brüssel stammende Franz Aspruck war zunächst im bayerischen Friedberg ansässig, das vielen Künstlern bis zur Erlaubnis einer Niederlassung im nahen Augsburg als Wartestation diente. Seit 1598 durfte er in Augsburg leben und besaß 1603 bereits das Bürgerrecht. In einer Eingabe an den Rat der Stadt betonte er, dass er das Goldschmiedehandwerk erlernt, Erfahrungen als Bossierer und Kupferstecher gesammelt sowie als Zeichenlehrer der Lehrknaben und Gesellen der Goldschmiedezunft gewirkt habe. 1603 schuf Aspruck für Erzherzog Matthias, den späteren Kaiser, zwei gegossene Statuetten aus Silber bzw. Bronze. Das Thema der Zeichnung, die auf dem Baumstamm mit »Franciscus Aspruck fecit« signiert und rechts unten mit »159« (leider angeschnitten) datiert ist, ist eher ungewöhnlich: Der Jäger Adonis in eigenartigem Gewand mit Jägerhut und einem Bündel auf dem Rücken, schreitet davon, seine Geliebte, die Göttin Venus, bleibt verzweifelt zurück. Auch der ein Steckenpferd reitende Amor, auf den links unten Pfeil und Köcher deuten, entspricht nicht der Bildtradition. Der freie, nervöse Duktus der Feder zeigt eine offene, improvisierende Zeichenweise, die man von den bisher Aspruck zugewiesenen Blättern eher nicht kennt.

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