Abend. Melancholie I

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Worum es geht

Beschreibung

Betitelt links unten ›Aften‹ (Abend) wiederholt der Holzschnitt seitenverkehrt ein Gemälde von 1891. Wie in »Eifersucht I-II« (Inv. Nr. A 1950/910, A 1955/1776) geht es auch hier um ein Dreiecksverhältnis, diesmal das des Schriftstellers, Kunstkritikers und Munch-Freundes Jappe Nilssen zur Malerin Oda Lasson, Ehefrau des Malers und Lehrers von Munch, Christian Krohg. Das Ehepaar gehörte zum Kreis der »Kristiania-Bohème« und fand sich ab 1893 auch im »Schwarzen Ferkel« in Berlin ein. Den Sommer 1891 verbrachte Munch in Åsgårdstrand und erlebte dort die fatale Beziehung mit. Angesiedelt an der dortigen Küste dokumentiert der ›Verlierer‹ Jappe Nilssen, mit der charakteristischen Geste des in die Hand gestützten Kopfes, die Melancholie, die auf Eifersucht und Einsamkeit folgt. Auf dem Anlegesteg, kaum auszumachen, befinden sich die beiden anderen Protagonisten Oda und Christian Krohg. Die Natur mit ihrem tiefen, in große Flächen unterteilten Raum und der konturierten Küstenlinie ist selbst düsterer Stimmungsträger.

Text

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