Bildnis eines unbekannten Mannes als Hl. Sebastian (?)

Worum es geht

Beschreibung

Ein mittelalter Mann blickt direkt aus dem Bild zum Betrachter. Er trägt ein weißes, gefälteltes Hemd, seine linke Schulter und Oberarm sind in ein Wams gekleidet, dessen bunte Farbigkeit an die modischen Trachten der Landsknechte der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erinnert. Sein Gesicht rahmt ein breiter, kurz gehaltener, eckiger Vollbart mit lang ausgezogenem Lippenbart und ein Pagenschnitt. Diese Haar- und Barttracht ist besonders in den 1520er und 1530er Jahren beliebt. Die Farben seiner Kappe korrespondieren mit seinen Augen und seiner Haarfarbe und verleihen dem Gemälde seine harmonische Farbwirkung. Die goldene Gliederkette deutet auf eine gehobene Stellung des Dargestellten hin. Aufgrund der beiden Pfeile wird er traditionell mit dem Hl. Sebastian identifiziert, gleichwohl die übrige Darstellung sich nicht mit der Ikonographie des Heiligen in Verbindung bringen lässt. Die kunsthistorische Forschung der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts denkt an ein Werk Hans Holbeins d. J. Jedoch wird diese Zuschreibung von der jüngeren Holbein-Forschung heftig zurückgewiesen.

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