Worum es geht
Dank des Fehlens eines Größenmaßstabs in der Welt suprematistischer Zeichen gewinnt Alexander Rodschenko dem kleinformatigen Linolschnitt die Suggestion kosmischer Weite ab. Dazu tragen die unterschiedlichen Fluchtpunkte der sich überlagernden Linienbündel ebenso bei wie die vom linken Rand überschnittenen Elemente, die einen weiteren, anderen Raum zu öffnen scheinen. Die technische Wirkung des antennenartigen Gitters im Zentrum weist jedoch schon auf den Konstruktivismus. Ihre Spannung bezieht die Komposition aus dem ungemilderten Kontrast zwischen spitzwinkligen und stumpfen, offenen und geschlossenen Formen. Laut den Vorbesitzern, Leonard Hutton Hutschnecker und W. F. Arntz, stammt dieser Linolschnitt sowie ein weiterer (vgl. Inv. Nr. A 1974/5350) aus der Reihe jener 11 Drucke, die unter dem Titel »Gegenstandslos« 1922 auf der Ersten Russischen Kunstausstellung in der Galerie van Diemen, Berlin, zu sehen waren.
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