Die Musikanten (Blatt 8 in: Der Triumphzug Caesars)

Worum es geht

Beschreibung

Johann Wolfgang von Goethe hat sich mit dem »Triumphzug Caesars« von Mantegna ausführlich in einer Studie, publiziert in »Über Kunst und Altertum« 1823, beschäftigt und als Anschauungsmaterial die Chiarscuro-Holzschnitte von Andrea Andreani verwendet, die er 1820 auf einer Frankfurter Auktion erworben hatte: »Musikanten und Standartenträger: Aber der Ehrenmann scheint noch auf eine schmählichere Weise verletzt, es folgt ein Chor Musikanten in kontrastierenden Figuren. Ein wohlbehaglicher, hübscher Jüngling, [in] langer, fast weiblicher Kleidung, singt zur Leier, und scheint dabei zu springen und zu gestikulieren; ein solcher durfte beim Triumphzug nicht fehlen, sein Geschäft war, sich seltsam zu gebärden, neckische Lieder zu singen, die überwundenen Gefangenen frevelhaft zu verspotten. Die Schalks-Narren deuten auf ihn, und scheinen mit albernen Gebärden seine Worte zu kommentieren, welches jenem Ehrenmann allzu ärgerlich auffallen mag. Daß übrigens von keiner ernsthaft edlen Musik die Rede sei, ergibt sich sogleich aus der folgenden Figur: denn ein himmellanger, schafbepelzter, hochgemützter Dudelsack-Pfeifer tritt unmittelbar hinterdrein; Knaben mit Schellen-Trommeln scheinen den Mißlaut zu vermehren. Einige rückwärts blickende Soldaten aber und andere Andeutungen machen uns aufmerksam, daß nun bald das Höchste erfolgen werde.«

Text

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