El Agarrotado (Der durch die Garrotte Hingerichtete)

Worum es geht

Beschreibung

Das Strangulieren mittels der Garrotte (Halseisen) war in der spanischen Rechtspflege die übliche Hinrichtungsart. Der Delinquent starb dabei auf qualvolle Weise durch Ersticken. In illusionsloser Wirklichkeitsschilderung, ohne pathetische Anklage, aber auch ohne beschwichtigenden Trost, führt Francisco de Goya das ganze Elend dieses Sterbens vor Augen, demgegenüber auch die Frage nach einer persönlichen Schuld verblasst. Das von dunklem Haar eindrucksvoll gerahmte, grauenvoll aufgedunsene Antlitz, die starr gestreckte Haltung und die verkrümmten Zehen lassen das kleine Kreuz wesenlos und fast lächerlich erscheinen. Goyas von starkem Mitgefühl für eine leidende Menschheit getragene Humanität findet in dieser 1778/80 entstandenen frühen Radierung erstmals einen überzeugenden Ausdruck. Es handelt sich bei dem Stuttgarter Druck um ein Exemplar der seltenen ersten Ausgabe aus der Entstehungszeit, der einzigen, die zu Goyas Lebzeiten erfolgt ist (weitere wurden erst wieder 1830, 1878 und 1928 abgezogen).

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